Ein frohes neues Jahr allen Business Netzwerkern aus Berlin! Unsere Auftaktveranstaltung dieses Jahr war mit rund 30 Personen gut besucht. Etwa die Hälfte unserer Gäste sind zum ersten Mal da, die andere Hälfte kennt uns schon. Offenbar setzen einige von Euch gute Neujahrsvorsätze direkt in die Tat um und starten das Jahr mit Netzwerken, sehr vorbildlich! 🙂 Passend zum Jahresanfang gestaltete sich auch das Thema des Impuls-Vortrags, der heute von Dr. Maren Kaiser kam zum Thema „Unternehmerische Ziele richtig setzen und erreichen“. Hierzu hat Maren uns die fünf wichtigsten Stolpersteine genannt, die uns immer wieder an der Erreichung unserer Ziele hindern.

1. Ziele müssen konkret sein

Maren startet ihren Vortrag mit der Frage, wer von den anwesenden Unternehmer*innen schon Ziele für 2020 hat. Gut die Hälfte der Anwesenden meldet sich. Ein erster Stolperstein für das Setzen und Erreichen von Zielen ist, wenn diese nicht konkret sind. Ein Ziel z.B. wie „Mehr Umsatz in 2020“ ist zu unkonkret, denn „mehr Umsatz“ hat man bereits, wenn man in 2020 einen Euro mehr verdient hat, als in 2019. Deshalb sollte das Ziel möglichst konkret sein, z.B. „50% mehr Umsatz bis Ende des Jahres“. Das Ziel sollte also konkret, messbar, realistisch und terminiert sein. Einige von Euch kennen sicherlich das Konzept der SMART-Ziele, über das Ihr hier mehr nachlesen könnt.

2. Ziel ja, aber keinen Plan zur Umsetzung…

Vielleicht habt Ihr Eure Ziele bereits nach SMART-Kriterien formuliert – wenn es jedoch keinen konkreten Plan zur Umsetzung gibt, weiß man häufig nicht, wo man anfangen soll. Deshalb empfiehlt Maren, sich für jedes übergeordnete Ziel 3 – 5 Zwischenziele zu setzen, die kleiner und leichter zu erreichen sind. Auch die Zwischenziele sollten konkret, messbar, realistisch und terminiert formuliert sein.
Zu einem Umsetzungsplan gehört außerdem ein Check der benötigten und vorhandene Ressourcen, eigenen Fähigkeiten und der äußeren Umstände. Aus dieser Bestandsaufnahme resultiert dann die Liste der notwendigen Maßnahmen, die mit Termin in den Umsetzungsplan kommen.

3. Zielkonflikt = Wertekonflikt

Solltet Ihr das Gefühl haben, dass es bei Euch einen Zielkonflikt gibt, so macht es Sinn zu überprüfen, ob dieser nicht auf einen Wertekonflikt hin deutet. Denn häufig offenbaren vermeintliche Zielkonflikte dahinterliegende Wertekonflikte, z.B. wenn ich mir zu ambitionierte Ziele gesetzt habe – zu ambitioniert weil sie mich sehr viel Zeit und Energie kosten – und dann merke, dass ich nicht mehr genügend Zeit für andere Dinge finde, die mir wichtig sind: Sport, Hobbies, Freunde, Familie. Schnell wird dann deutlich weniger Zeit in die Erreichung der Ziele gesteckt, als man sich ursprünglich vorgenommen hat. Ein dahinterliegender Wertekonflikt könnte z.B. sein der Wert „Unternehmerische Sicherheit“ vs. „Zugehörigkeit“ (zu Familie, Freunden). Hier macht es Sinn zu schauen, was mir im Leben wichtig ist, welche Werte hinter diesen Dingen stehen, die mir wichtig sind, und diese Werte ggf. in eine Hierarchie zu bringen. Manchmal ist es dann notwendig, das Leben eines Wertes bewusst für eine Weile zu reduzieren oder gar zu „parken“, um genügend Ressourcen fürs Erreichen der unternehmerischen Ziele zur Verfügung zu haben.

4. Die Dopamin-Falle

Ein weiterer Stolperstein, der auf dem Weg zur Erreichung unserer Ziele lauert, ist die Dopamin-Falle: Wir alle haben Glaubenssätze – bewusste und unbewusste, positive und negative. Sobald sich einer dieser Glaubenssätze erfüllt schüttet unser Hirn den Stoff aus, den es bei Belohnung ausschüttet: Dopamin – das „Glückshormon“, denn es löst ein Glücksempfinden aus. Dies geschieht leider auch, wenn sich ein negativer Glaubenssatz erfüllt wie „Das klappt doch sowieso nicht!“ oder „Mir fehlt die Disziplin!“. Negative Glaubenssätze können damit auch zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Bewusste Glaubenssätze lassen sich glücklicherweise recht einfach verändern, bei unbewussten ist dies schwieriger, denn man muss ihnen zuerst einmal auf die Schliche kommen – erst dann kann man sie auch verändern. Hierfür empfiehlt Maren die Zusammenarbeit mit einem Coach, denn unbewussten Glaubenssätzen alleine auf die Schliche zu kommen, ist schwierig.

5. Zwiedenken statt aufgeben – Richard Wiseman Methode

Auf unserem Weg zum Ziel gibt es immer Hindernisse – manchmal so viele, dass uns die Motivation flöten geht, wir vielleicht sogar aufgeben.  Zwiedenken von Richard Wiseman verhindert dies: Zuerst notiert man alle Vorteile, die das Erreichen des  Ziels bietet, auf einem Blatt Papier. Anschließend nimmt man eine zweite Seite zur Hand, notiert den ersten Vorteil und schreibt einwirklich nur ein! – mögliches Hindernis darunter. Dann schreibt man auf, mit welchen Maßnahmen dieses Hindernis  aus dem Weg geräumt werden könnte. Dann kommt der nächste Vorteil, ein zweites Hindernis und die Maßnahmen. Dies wiederholt man so lange, bis einem kein Hindernis mehr einfällt. Die Vorteile werden ggf. mehrmals für diese Liste verwendet.

Last but not least kann auch ein Erfolgsteam tatkräftig bei der Umsetzung eigener Ziele helfen. Maren selbst bietet an, Erfolgsteams auf den Weg zu bringen und zu begleiten. Wer hierzu mehr wissen möchte, schaut auf ihre Homepage oder kontaktiert sie unter kontakt@marenkaiser.de.

Nach Marens Vortrag gab es wieder eine sehr lebendige Vorstellungsrunde, in der jeder der Anwesenden sich und sein Unternehmen 30 Sekunden lang vorstellen konnte. Im Anschluss daran wurde drei Runden lang genetzwerkt, was das Zeug hält.

Gelegenheit zum Netzwerken am Vormittag gibt es das nächste Mal am Donnerstag, den 16. Januar im Uppers in Berlin-Kreuzberg.

Gleichzeitig war dies die vorerst – vielleicht auch sogar gänzlich letzte – Veranstaltung an diesem Ort, der Rotunde des Caffè e Gelato, denn ab 26. Januar schließt dieses seine Pforten. Die Potsdamer Platz Arkarden werden dann renoviert und das Caffè e Gelato eröffnet zwei Jahre später wieder. Ob an gleicher Stelle wie jetzt, ist noch nicht klar. Die Ersatz-Location für unser erstes Meet-Up im Monat geben wir Euch hier alsbald bekannt, also Stay Tuned!

Vielen herzlichen Dank auch an Stefan Schubert, der diesmal sehr spontan das Fotografieren übernommen hat. Mehr zu Stefan findet Ihr hier.