Der Berliner Sommer setzt aktuell alles daran, seinen über Jahre hinweg hart erarbeiteten und eigentlich so guten Ruf zu zerstören, daher haben wir uns dazu entschlossen, hier ein wenig gegenzusteuern. Nadine und Oli luden bei immerhin fahrrad-tauglichen 22 Grad zum Business-Netzwerken im schönen Café Rix in Neukölln ein. Trotz des recht kurzfristigen Aufrufs über Meetup, unseren Newsletter sowie LinkedIn fanden sich etwas mehr als 10 Networker zusammen, die sich auf einem intensiven Austausch freuten.

Unsere Impulsrednerin Sophia Lierenfeld, die bereits seit ihrem Abitur selbstständig und zudem seit vielen Jahren als Flirt-Coach aktiv ist, vermittelte uns, dass unsere aktuelle Gesellschaft stark von einem „Nehmer-Mindset“ geprägt ist. Damit ist gemeint, dass wir es mittlerweile gewohnt sind, Dinge zu konsumieren, häufig in Form irgendeiner Transaktion, also beispielsweise dem Kauf von Lebensmitteln oder Luxus-Gegenständen. Früher, vor einigen hundert Jahren, verhielt sich das mitunter noch sehr anders und es konnten ständig über den Tag verteilt kleinere Erfolge gefeiert werden. Diese konnten auch schon in so an und für sich trivialen Dingen wie dem Backen eines Brotes bestehen. Noch wichtiger war dabei häufig der zwischenmenschliche Kontakt, der sich als willkommener Nebeneffekt ergab. Nach erfolgreich gebackenem Brot wurde dies gemeinsam mit der Familie am Tisch gegessen.

Das negative Mindset unserer modernen Gesellschaft

In unserer ungleich stressigeren modernen Zeit gibt es zunehmend weniger Momente dieser Art. Ersetzt werden sie in den meisten Fällen damit, sich schlichtweg noch mehr zu nehmen. Es wird mehr gekauft, es wird mehr Zeit auf Social Media oder in einigen Fällen auch Rotlicht-Seiten verbracht, um sich auf diese Weise immer wieder kleine (und größere) Endorphin-Schübe zu holen.
Effektiv entsteht so eine Abwärtsspirale, die u. a. auch dafür sorgt, dass Beziehungen weniger Bestand haben. Immerhin gehen viele Menschen mittlerweile auch mit der Erwartungshaltung in eine Beziehung, etwas „raus bekommen“ zu müssen bzw. sich etwas nehmen zu können, anstatt zu versuchen, dem oder der PartnerIn Geborgenheit und Liebe zu geben.

Sophia konnte viele der Zuhörer mit ihrem Impuls eine neue Perspektive aufzeigen

Sophia konnte viele der Zuhörer mit ihrem Impuls eine neue Perspektive aufzeigen

Das so entstehende Nehmer-Mindset geht oft in Fleisch und Blut über und wird daher auch im unternehmerischen Alltag ausgelebt. Selbstständige, Angestellte und Unternehmer fangen an, überwiegend in einem „um“ => „zu“ Schema zu denken. Man geht auf ein Business-Treffen, um neue Aufträge zu generieren.
Diese Haltung erzeugt genau wie im Privaten eine Abwärtsspirale, die dafür sorgt, dass man keine nachhaltigen Verbindungen knüpft, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt sind und die langjährige Kooperationen nach sich ziehen. So wie man es von sozialen Netzwerken gewohnt ist, sich ständig das nächste Reel anzusehen bzw. nach rechts zu swipen, um wieder einen neuen Impuls zu erhalten oder unterhalten zu werden, sucht man sich notgedrungen immer und immer wieder neue Kontakte, mit denen man wieder eine (kurze) Zeit lang kooperieren kann, um etwas Geld zu verdienen.

Der Weg aus der Misere

Selbstverständlich stellt sich jetzt unweigerlich die Folgefrage, wie man der Abwärtsspirale entkommt? Glücklicherweise hatte Sophia auch hier eine Antwort: Der Ausweg besteht, wenn man diesen auf ein Wort reduzieren möchte, in Freude.
Wer Freude ausstrahlt, zieht automatisch auch Leute an, die ebenfalls positiv denken. Man fängt an, nicht mehr in Gespräche rein zu gehen, um etwas zu nehmen, sondern vielmehr möchte man die Freude mit anderen teilen und gibt daher auch viel positive Energie weiter. In vielen Fällen resultiert dies darin, dass man so viel Freude zurückbekommt, dass sogar eine Aufwärtsspirale entsteht – effektiv kehrt sich also das zuvor beschriebene Kernproblem komplett um!

Nicht immer fällt es einem – insbesondere im beruflichen Alltag – einfach, sich selbst wieder in Freude zu versetzen. Hier gibt es glücklicherweise einige einfache Techniken, die uns Sophia sogar in praktischen Beispielen näher bringen konnte. So hilft es unter anderem, sich darauf zu besinnen, wann man an der eigenen Arbeit unfassbar viel Freude empfindet.

Mein eigenes Beispiel auf die Übung bezogen war mein Livestream, in dem ich Teile meiner Arbeit online übertrage und bei dem Interessierte zusehen können. Schon häufig kam es vor, dass insbesondere jüngere Leute, die aktuell noch mit dem Gedanken spielen, in den Bereich Webdesign einzusteigen, sehr viel dabei mitnehmen konnten. Ihnen konnten fachkundig Fragen beantwortet werden, deren Antworten sie ansonsten lange hätten recherchieren müssen und das resultierte entsprechend in positivem Feedback, das mich dann auch wieder antrieb, mit dem Livestream weiter zu machen. Meine Gesprächspartnerin Kathrin erklärte, wie viel Freude es ihr bereitet, Strukturen zu schaffen, die insbesondere etwas chaotischeren Menschen mehr Halt und letzten Endes auch Klarheit geben können. Sie hat auf diese Weise einen positiven Effekt auf Andere und bekommt das auch wieder zurück.

Eine weitere Technik kann darin bestehen, sich darauf zu besinnen, warum man ursprünglich mit der Selbstständigkeit begonnen hat. Häufig bringt einen auch dieses gedankliche Experiment einen positiven Schub, der dann dazu verhelfen kann, wieder in die eigene Freude zu kommen.

Unter dem Strich waren unsere anwesenden Teilnehmer sehr froh über den Impuls, der das Thema Mindest auch einmal aus einer ungewohnten Perspektive „angegriffen“ hat. Direkt im Anschluss ging es in die moderierte Kontaktrunde, in der neue Freundschaften und/oder Geschäfts-Partnerschaften geknüpft werden konnten.

Aufgrund einiger Umstellungen in unserem Moderatoren-Team haben wir aktuell leider noch keinen festen nächsten Termin, sobald wir jedoch wieder einen ins Auge gefasst haben, kündigen wir das auf Meetup, in unserem Newsletter (den du weiter unten auf dieser Seite abonnieren kannst) sowie auf Facebook und LinkedIn an. Bleib daher gerne auf mindestens einem der Wege in Kontakt.

P.S.: Schau mal auf der Webseite von Sophia vorbei und teile etwas Freude – sie wird zu dir zurückkommen! 😉

Bilder des Events