Ein wenig schwierig zu finden war unsere Location schon. Dabei liegt das Motion Lab gefühlt neben der The Factory. Dazwischen ist aber ein Zaun und hin kommt man durch ein Industriegebiet. Zum Glück besteht unsere Community aus engagierten UnternehmerInnen, die lassen sich nicht so leicht von ihren Zielen abbringen. Von Innen ist das Motion Lab dann ein kleines Wunderland für alle Technik-Nerds. In den offenen Werkstätten findet man Mobilitätslösungen der Zukunft und auch solche aus der Vergangenheit, z.B. ein ehemaliger Linienbus, der jetzt als Meetingraum dient.
Mit etwas Verspätung hat es dann begonnen unser Highlight-Event 2019. Dieses Jahr mit so viel Programm und Extras, dass wir dafür sogar Eintritt verlangt haben. Die 20 € haben sich offensichtlich gelohnt. Die TeilnehmerInnen waren zahlreich, vergnügt und es herrschte beste Netzwerkstimmung. Aber jetzt von vorn:
Die BNB-Gründer Oliver Gehrmann und Sibylle Sterzer haben den Abend eröffnet und sich mit Rührungstränchen in den Augen daran erinnert, wie sie sich selbst auf ihrer jeweils ersten Netzwerkveranstaltung kennengelernt haben – vor fast 7 Jahren. Oli gab seine Xing-Notizen zu Sib zum Besten: „Macht sich selbstständig ab 03 /13. Ist im Bereich Corporate Publishing tätig, betreibt einen Blog über komische Dinge in Kreuzberg und schreibt Kinderbücher (die sie per eBook vertreiben möchte).“
Kichern im Saal.
Tja, die Dinge haben sich sowohl bei Oli als auch bei Sib ein wenig verändert. Nicht zuletzt durchs Netzwerken. Da gab es dann auch eine entsprechende Liebeserklärung (ans Netzwerken!): „Eine steile Lernkurve“, beschrieb Sib ihre Erfahrungen damit und auch heute noch freue sie sich über die Verbundenheit mit gleichgesinnten UnternehmerInnen, die Möglichkeit, mal kurz ExpertInnen eine Frage zu stellen, die einen umtreibt und vor allem die ganzen KooperationspartnerInnen, mit denen sich immer wieder tolle Projekte ergeben. Dem schloss sich erst Oli und dann gleich die erste moderierte Netzwerkrunde an.
Biggi Müllers Digi-Trip und wie sie davon wieder runtergekommen ist
Danach stürmte Biggi Müller alias Schauspiel-Coach und BNB-Moderatorin Petra-Maria Popp die Bühne. Als Nageldesignerin mit hessischem Dialekt erzählte sie begeistert von ihrem neuen digitalen Leben zwischen E-Mails und Instagram. Und wie sie am Ende den digitalen Tod erleidet, weil ihr das Handy hinuntergefallen und dabei kaputt gegangen ist. Petra „stoppte“ dann Biggis Redefluss und gab uns super Tipps, wie man sich besser abgrenzt von der ständigen Erreichbarkeit und dem Reaktionszwang:
- Körperhaltung: Meist beugen wir uns über das Smartphone. Das bedeutet für den Hals/Nacken-Bereich Anstrengung und Fehlhaltung, dazu wird auch gern noch die Luft angehalten. Also, Körperhaltung überprüfen, Oberkörper aufrichten, Schultern runtern und….
- … Smartphone in eine Hand nehmen, die andere Hand auf den Bauch legen, tief durch die Nase einatmen, Atem kurz anhalten und durch den Mund wieder ausatmen: Aaaaaaahhhhh. Entspannter? Weiteratmen nicht vergessen!
- Willst du wissen, wie viel Zeit du tatsächlich mit deinem Smartphone verbringst? Mit der App Checky kannst du deine Gewohnheiten tracken.
- Lege Auszeiten fest. Z.B. den Tech Sabbath (Sonntags nie digital, z.B.) oder nie vor 8 Uhr morgens oder nach 20 Uhr das Handy in die Hand nehmen. Nachts ausschalten oder in einen anderen Raum legen, schon allein wegen der Strahlung.
- Bestimme Tech-freie Räume und Situationen. In Bad, Schlafzimmer, Restaurant kann man ja ggf. auf das Handy verzichten, oder? Und evtl. gibt es auch Situationen, bei denen kein Handy in der Nähe sein muss: Mahlzeiten, Familienzeit mit den Kids, Sex (Wow, das ist bestimmt der erste Artikel von Business Netzwerken Berlin, in dem das Wort „Sex“ vorkommt 🙈😇😂), Treffen mit guten Freunden, etc.. Und Alexa und ihre KollegInnen kannst du auch aus dem Schlafzimmer verbannen. Außer du stehst darauf, dass jemand mithört…
- Manage deine Erreichbarkeit mittels z.B. der Offtime-App. Diese schickt u.a. Nachrichten an Anrufer, wann du wieder erreichbar bist. So ist alles geregelt in deiner „Abwesenheit“ und du kannst dich ganz dem real life widmen.
- Wenn du konzentriert arbeiten willst, dann schalte dein Handy auf stumm. Denn nach jeder Unterbrechung musst du dich erst wieder eindenken – und je mehr Unterbrechungen, desto mehr sinkt die Konzentrationsfähigkeit. Kannst du nachlesen in unserem Artikel „E-Mails erst ab 11„.
- Genieße deine neu gewonnene digitale Freizeit: Lies, geh spazieren, meditiere, tanze, singe, mache Sport, triff dich mit lieben Freunden oder tue einfach mal nichts.
Coaching „to go“ oder im wahrsten Sinne des Wortes „zum Davonlaufen“
Dann kam ein weiterer Star des Abends: die Pizza! Locker um die Riesenpizzen stehend knüpften die Teilnehmer kauend neue Business-Freundschaften.
Bis es dann wieder ernst wurde. Coaching war angesagt. Andreas Mueller und BNB-Moderatorin Claudia Hoppe alias Punsch & Pilates übernahmen die Bühne und holten sich für ihre Show „Zwei Coaches packen aus: peinliche Plattitüden, fiese Floskeln & schlimme Ratschläge“ erstmal Input von den Zuschauern.
„Was sollte ein Coach niemals sagen oder tun?“, „Welche Sprüche wollt ihr im Coaching auf gar keinen Fall hören?“ Mit den Antworten dazu aus dem Publikum füllten die beiden ausgebildeten Coaches ein Flipchart und bauten sie hemmungslos in die nachfolgenden Szenen der „Improv Therapy“ ein.
Heraus kam unglaublich Lustiges – zumindest für alle, die schon mal beim Coaching waren – Coaching „to go“, also im wahrsten Sinne des Wortes Coaching zum Davonlaufen! Sprüche wie „Verstehen Sie das denn nicht?“, „Wann lernen Sie das endlich?“ und ein heimlich gähnender Coach, der erst beim Bezahlen wieder munter wird, beanspruchten die versammelten Zwerchfelle. Dabei zogen die beiden alle Register des Improtheaters, tauschten die Rollen während des Einzelcoachings, spielten mit einer unsichtbaren dritten Person im Paarcoaching und entertainten damit souverän.
Mit einer weiteren lockeren Netzwerkrunde endete der Abend dann. Bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt BNB@…?
Weitere Pics von BNB@MotionLab
PS: Besten Dank für die wunderbaren Fotos an ©Dieter Düvelmeyer.