Am 27.1.2020 trafen sich 26 Unternehmerinnen und Unternehmer mit guten Vorsätzen für 2020 in der Kaffeerösterei und waren ganz heiß auf röstfrische Netzwerkkontakte.

Bevor es in das aktive Netzwerken ging, begeisterte und ermutigte uns Carmen Ebeling mit ihrem Impulsvortrag zum Thema „ Du bist es wert“.

Carmen ist BWLerin und hat selber jahrelang als interne Beraterin in Industrieunternehmen Veränderungsprojekte geleitet und Unternehmensaufbau unterstützt. Heute ist sie selbständig beratende Betriebswirtin.

Sie berät Unternehmerinnen und Unternehmer, überwiegend aus dem kreativen Bereich, und hilft dabei ihr MEHR zu definieren, ihre Preise und ihr Angebot zu formulieren und zwar zielgerichtet. Es geht auch um Zahlen, aber eigentlich eher um den Wert und das Wertbewusstsein. Wie fühle ich mich in meinem Unternehmen?

Carmen bietet einen kombinierten Ansatz.  Auf der einen Seite geht es um die Abläufe im Unternehmen, was kann man wie optimieren. Auf der anderen Seite geht es aber auch darum, zu erkennen, was einem wirklich Spaß macht und diesen Spaß muss man unbedingt fördern. Sie hält nichts von dem alten Glaubenssatz, dass man als Selbständige(r) SELBST und STÄNDIG arbeiten muss. Delegieren, abgeben und selbstbestimmt sein. Das sind sehr wichtige Komponenten. Mit wem will ich eigentlich wirklich arbeiten, auf welche Kunden habe ich Lust und was bringt mir selber den größten Spaß? Diese Fragen gilt es sich zu stellen und zu beantworten. Und was heißt es eigentlich, wenn ich sage, dass ich VIEL verdienen will? Es geht natürlich darum die Kosten zu decken, aber es ist ganz wichtig, die Herzebene nicht außer Acht zu lassen. Dahinter steht die Frage nach den eigenen Werten. Das Herz hat viel mit dem Preis zu tun. Es geht nicht vordergründig um eine Preiskalkulation, sondern eher, wie wohl fühle ich mich eigentlich mit den Preisen, die ich anbiete. „Das ist meine Leistung, das kostet sie.“  Wie wohl fühle ich mich, diesen Preis zu sagen. Besonders Frauen haben den Zwiespalt, dass sie z.B.  in einer Unternehmerrunde das Gefühl haben, viel zu wenig für ihre Leistung zu nehmen. Den Kunden gegenüber haben sie aber das Gefühl zu viel für ihre Leistung zu verlangen. Genau an diesem Widerspruch setzt Carmen mit ihrer Arbeit an.

Viele Selbständige, besonders Kreative, leben mit den Glaubenssätzen:  „ Das ist mir so leicht gefallen, dafür kann ich doch kein Geld nehmen“ oder „ Das macht doch so einen Spaß, dafür kann ich doch keine Rechnung ausstellen“.   Viele stellen ihre eigenen Kompetenzen in Frage und glauben, dass sie extern gesteuert sind: „ …weil der Markt eben diesen Preis hat, kann ich nicht mehr nehmen“ oder „Meine Kunden können sich nicht mehr leisten“. Carmen rät dazu, diese vielen unterschiedlichen Stimmen in uns mal einzuladen, laut zu werden und ihnen zuzuhören, denn sie haben alle ihre Berechtigung. Dennoch können sie uns sehr behindern. Zu allen Argumenten gibt es auch immer Gegenargumente. Gerade weil es mir Spaß macht, kann ich darin auch richtig gut sein und dass ist dann auch der Grund, warum ich dafür auch den entsprechenden Preis aufrufen darf.

Ich muss mir bewusstmachen: Welche Zeit bin ich im Unternehmen und welche Zeit kann ich überhaupt beim Kunden sein? Es gibt neben dem guten Gefühl eben auch eine logische Kalkulation. Wenn wir uns bewusst machen, dass neben der reinen Arbeit am Kunden ganz viel andere Tätigkeiten im Unternehmen anfallen, dann ist man vielleicht auch sicherer in der Errechnung des eigenen Preises.

Carmen hat uns zum Schluss noch eine kleine Übung mitgebracht. Sie lud alle von uns ein, in der Vorstellungsrunde den Preis für ein Produkt aus dem eigenen Sortiment mit einzubauen. Wie fühlt es sich an, seinen Preis zu nennen?

Ihre abschließenden Worte waren: Macht euch finanzielle- und Herzziele. Der Preis muss sich gut anfühlen!

(in der Vorstellungsrunde nannten am Ende 7 von 26 einen Preis)

Mehr zu Carmen und ihrer Arbeit erfahrt ihr unter: www.carmen-ebeling.de