Ganz schön viel aufzuholen hatten alle Teilnehmer unseres Netzwerktreffens im Uppers in Kreuzberg am heutigen Donnerstag, die unseren Newsletter von vergangener Woche verpasst hatten. Neben dem Hinweis auf unsere für Unternehmer super relevanten Zusammenfassungen vergangener Veranstaltungen gab es auch noch den Wink mit dem Zaunpfahl, dass Moderator Oli einen umfassenden Artikel zum Thema Elevator Pitch online gestellt hatte.
Damit nicht genug, denn mittlerweile ist auf unserer Hauptseite auch noch die Ankündigung zu unserem diesjährigen Highlight-Event am Abend geschaltet. Die Anmeldung läuft, also schnell noch Plätze sichern, solange noch Early Bird Tickets verfügbar sind.
6 Motivationstricks, mit denen man auch Rückschläge sofort verdaut
Impulsgeber war diesmal Thomas Henning, der Olis hoch gesteckte Erwartungen (Anm. d. Red: „Diesmal beweise ich euch das quasi Unmögliche – ich zeige euch, dass auch Franken Hochdeutsch sprechen können! … Indem ich Thomas Henning nach vorne bitte, der heute unseren Impuls halten wird!“) fast perfekt erfüllen konnte. (Er selbst gestand ein, dass das rollende „r“ auch nach über 30 Jahren in Berlin noch nicht ganz besiegt wurde und das sogar gewollt ist.)
Thomas liebt es, Menschen zu begeistern und ihnen Wissen über nachhaltige Verkaufsstrategien zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu vermitteln. Das merkte man auch in seinem Impuls, denn voller Begeisterung präsentierte er uns 6 Motivationstricks, mit denen man sich auch nach einem wenig erfolgreichen Kundengespräch wieder aufrappeln kann.
Die unterschätzte Macht der Selbstmotivation
Eingangs erläuterte Thomas, dass Selbstmotivation durchaus ein probates Mittel ist, um die eigene Performance positiv (oder wenn schlecht genutzt: negativ) zu beeinflussen. Es wird jedoch eher selten genutzt bzw. meistens eher unterbewusst. Der Trick besteht darin, diesen Spieß umzudrehen und ganz bewusst auf diese Technik zu setzen. So vereinfacht man sich beispielsweise den Start in den Tag, man steckt mit der eigenen guten Laune Mitmenschen an, die dann ebenfalls besser drauf sind und tritt eine kleine Kettenreaktion von glücklichen Menschen los.
Helfen können hierbei Rituale am Morgen. Das kann zum Beispiel ein motivierender Satz sein, den man sich selbst vor dem Spiegel aufsagt. Zum Beispiel: „Ich bin neugierig, was der Tag bringt!“
Es muss keine komplette Rede sein, ein Satz kann im Alleingang schon den Unterschied machen und den Weg in einen erfolgreichen Tag erleichtern.
Wenn es jetzt aber trotz des guten Starts mal nicht so läuft und man beispielsweise im Kundengespräch regelrecht gegen die Wand fährt, so gilt es, sich mit einem der folgenden 6 Tricks wieder selbst aufzubauen. Dann klappt es auch mit dem Folgetermin beim nächsten Kunden:
#1: Sich ein schönes Ereignis lebhaft in Erinnerung rufen
Hierbei geht es nicht darum, sich kurz und knapp an ein Urlaubsbild zu erinnern. Vielmehr empfiehlt Thomas, sich am Wochenende entspannt hinzusetzen und sich Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen, die man mit vielen positiven Gefühlen in Verbindung bringt.
Das muss nicht unbedingt etwas sein, dass sich tatsächlich oder in der Vergangenheit abgespielt hat – auch das Ausmalen eines in der Zukunft liegenden Urlaubs kann hier als Platzhalter dienen.
Wichtig ist, sich mit möglichst allen Sinnen in die Situation hinein zu versetzen. Sich zu überlegen, wie das feuchte Fell der schottischen Schafe im Sommerurlaub riechen könnte. Wie sich die umschlagenden Wellen am wunderschönen Sandstrand auf einer traumhaften Insel anhören würden…
Das macht man dreimal und träumt sich in verschiedene Szenarien hinein. Am Abend vergleicht man dann die eigene emotionale Reaktion auf die drei Szenarien (die Marketing-Abteilung würde hier von einem Split-Test reden). Die Erinnerung, die am besten abschneidet – also dafür sorgt, dass man sich am besten fühlt – wird jetzt in die geistige Toolbox gepackt und wenn man zukünftig mal einen Schub Selbstmotivation braucht, so versetzt man sich wieder ganz bewusst in diese Situation hinein und baut sich so selbst wieder auf.
#2: 60 Sekunden übertrieben grinsen
Den zweiten Tipp hat Thomas von der genialen Vera Birkenbihl geklaut: 60 Sekunden übertrieben grinsen. Und das muss man wirklich wörtlich nehmen; einerseits ist es wichtig, dies 60 Sekunden durchzuziehen und nicht schon nach einer halben Minute abzubrechen und andererseits muss man _ wirklich _ übertrieben _ grinsen.
Genauso wie man das Gesicht verzieht, wenn man schlecht drauf ist, also das Gehirn feststellt, dass diese Reaktion jetzt angebracht ist und man das entsprechend zum Ausdruck bringen muss, funktioniert das auch andersherum. Es dauert nur etwas länger, man muss es also 1 komplette Minute lang durchziehen und dann „begreift“ das Gehirn, dass wir jetzt gut drauf müssen, immerhin lachen wir ja.
Anmerkung zum Tipp: Dies nicht unbedingt in der Öffentlichkeit machen, es wird mitunter falsch interpretiert.
#3: Schütteln und abstreifen
Der dritte Motivationstrick besteht darin, an das negative Ergebnis zu denken und sich dann zu schütteln und sich dabei zu denken, dass man das negative Ereignis jetzt von sich schüttelt. Und dann noch weiterzumachen und mit den Händen einmal über die eigenen Kleider zu gehen und das negative Ereignis abzustreifen.
Erneut kommt dies in der Öffentlichkeit nicht immer gut an, doch auch diese Technik funktioniert durchaus.
#4: Augenrollen mit Geräusch
Diese Technik hat Thomas sich bei Chris Mulzer, einem NLPler aus Berlin, abgeschaut. Hier rollt man mit den Augen immer wieder von links nach rechts und immer, wenn das Auge die Richtung wechselt, sagt man noch laut „ha“!
Auch diese Technik ist nicht unbedingt für die Öffentlichkeit geeignet, aber wenn ihr alle der letzten 3 Techniken stetig in der Öffentlichkeit wiederholt, werdet ihr wissen, wie komisch sich Schauspieler fühlen müssen, wenn sie sich zum Beispiel auf die Rolle des Jokers vorbereiten…
#5: Neustart
Man kennt es vom eigenen Computer: Wenn nichts mehr geht, der Neustart hilft. Also nicht nur der Klick auf Neustart, sondern wirklich das Gerät herunterzufahren, vielleicht sogar noch den Stecker zu ziehen, eine Minute zu warten und dann wieder hochzufahren.
Das kann man auch bei sich selbst machen, indem man sich in den Computer hineinversetzt und sich selbst sagt, dass man jetzt die eigene Festplatte mal ausmacht. Man hält kurz inne und konzentriert sich auf den Reset. Und dann, wenn man nach ein paar Momenten das Gefühl hat, dass der Stecker jetzt lange genug raus gezogen war, fährt man wieder hoch.
Thomas selbst meinte, bei ihm funktioniert dieser Trick noch besser, wenn man während der kurzen Übung bewusst an einen Computer denkt.
#6: Mit Worten motivieren
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Vorbereitung auf den Worst Case
Thomas ist mal einer Studie begegnet, die besagt, dass wir zwei Drittel unserer Zeit damit verbringen, uns im Kopf auszumalen, was alles schlecht laufen könnte.
Wenn man bewusst versucht, im Moment zu leben und sich weniger selbst damit zu lähmen, mögliche negative Ereignisse zu bewältigen, so kommt man schneller ins Tun und ist auch automatisch besser drauf. Hierbei hilft zusätzlich der gezielte Einsatz von den 3 Worten „ich“, „hier“ und „jetzt“.
Weitere Denkanstöße für positiveres Denken
Abschließend hatte Thomas noch einige interessante Denkanstöße, die ich euch ebenfalls nicht vorenthalten will. Zum einen sagte er, dass sich hinter jedem Verhalten eines Menschen eine positive Absicht verbirgt.
Das muss man sich immer mal wieder vor Augen führen, denn im Normalfall wollen Leute euch selbst dann irgendwie helfen, wenn sie euch (mitunter wieder unterbewusst) verletzen.
Was ebenfalls helfen kann ist, sich in die andere Person hineinzuversetzen. Die wenigsten Leute meinen etwas, das bei euch verletzend ankommt, so, wie es eben bei euch angekommen ist.
Eine weitere hilfreiche Info: Alle Tipps sind selbstverständlich auch für das Leben außerhalb des Berufs geeignet. Es muss nicht immer das Kundengespräch sein, das einen runtergezogen hat und es muss nicht immer der nächste anstehende Geschäftstermin sein, der einen dazu motiviert, eine oder mehrere der Techniken anzuwenden. Vielmehr kann man so auch sein Privatleben aufwerten, wenn man sich mühelos selbst zu besserer Laune verhilft.
Und zuletzt: Probiert die Tipps unbedingt mal aus. Ja, man wird sich hier und da etwas komisch vorkommen und nicht jeder Trick funktioniert bei jeder Person. Doch das ist kein Grund, es nicht zumindest mal zu probieren, denn selbst wenn nur eine der Techniken wirklich etwas bei euch bringt, so kann sie euch schon zu mehr Erfolg und positiverem Empfinden verhelfen.
Vielen Dank wie immer an Dieter Düvelmeyer für die tollen Fotos vom Event!
Wir sehen uns wieder bei unseren anstehenden Netzwerktreffen am Montag in der Berliner Kaffeerösterei oder am Mittwoch in einer Woche am Potsdamer Platz.
Das feuchte Fell der schottischen Schafe… also die sind frisch geschoren und da sie täglich ca. fünfmal beregnet werden, riechen sie nicht weiter 😉
Aber den Tipp mit der „immer positiven Absicht“ werde ich mir mal hinter den Scheibenwischer klemmen!