Diese Frage beschäftigte uns gestern beim Netzwerktreffen in der Berliner Kaffeerösterei.

Anti-Bossing-Expertin Dr. Karin Rasmussen erläuterte in ihren anschaulichen Vortrag, wie Mobbing im Allgemeinen und Bossing im Besonderen funktionieren, wie beide auch außerhalb von Unternehmen stattfinden und auf welchem Wege man sich davon befreien kann.

Mobbing ist charakterisiert durch dauerhafte Schikane und negativen psychischen Druck, der auf unterschiedliche Weise ausgeübt wird.

Wenn es in direkter Beziehung zu einer Macht-Position steht, haben wir es mit Bossing zu tun. Dies ist eine Form des Machtmissbrauchs, die oft subtil und deshalb schwer zu bekämpfen ist, da direkte Regelverstöße, die sanktioniert werden könnten, meist nicht vorliegen. Es gibt diverse Formen von Bossing, so bspw. ständige Überforderung, ungerechtfertigte Kritik, Vorenthalten von Informationen, aber auch Verweigern von Entwicklungsmöglichkeiten.

Bossing funktioniert auch auf Augenhöhe, wenn es z.B. unter Führungskräften, die sich in einer starken gegenseitigen Abhängigkeit befinden, um die Sicherung der eigenen Position auf Kosten des vermeintlichen Wettbewerbs geht. Hier hat man mit Kooperation statt Konfrontation die besseren Chancen.

Doch nicht nur Angestellte können gemobbt werden, sondern jeder, der sich abhängig und unterlegen fühlt. Dieses Gefühl entsteht durch den Vergleich mit anderen ohne eigenes Selbstbewusstsein. So ist der „Boss“ der Selbständigen keineswegs der Kunde, sondern die freiwillige Unterwerfung unter die vermeintliche Macht anderer. Hier helfen nicht Selbstzweifel, sondern das Bewusstsein des eigenen Nutzens für andere.

Jeder führt und kann somit mobben. Mobbing ist Manipulation, welche eine angeborene Verhaltenstechnik ist. Aber: Jeder andere hat nur so viel Macht, wie wir ihm geben!

Als Erkenntnis nehmen wir mit, dass der beste Weg, sich vor Mobbing und Bossing zu schützen, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Entfaltungsmöglichkeiten ist. Ein selbstbewusster und gleichzeitig kooperativer Umgang mit anderen kann diese zu unseren Partnern anstelle von Feinden machen.

Dementsprechend wurde im Anschluss an den Vortrag wieder der Gedanke der Kooperation beim gemeinsamen Netzwerken gelebt.

Wer mehr zu dem Thema und über die Referentin erfahren möchte, findet dies unter http://www.icfl.de/

Wir freuen uns derweil auf das nächste Treffen am Potsdamer Platz, wo es dann auch wieder professionelle Fotos von Sputnikeinsfotografie geben wird.

Bilder des Events