Wie immer war die Kaffeerösterei gut besucht von netzwerkwilligen UnternehmerInnen verschiedenster Branchen – vom Heilpraktiker bis zur Axel Springer Kundenservice GmbH. Aber zuerst gab es den versprochenen Impuls zum Thema „Machtspielchen“.

Ein Paradoxon lässt sich nicht überzeugend kommunizieren

Mit einer Übung hat uns Claudia Hoppe, Expertin für Kommunikation, Teamwork und Improtheater gleich mal verdeutlicht, dass die Körperhaltung einiges mit dem Status zu tun hat. Mit gekrümmten Rücken sollten die Teilnehmer überzeugend rufen: „Ich bin ein Gewinner!“. Was ihnen nicht wirklich gelang. Mit aufrechter Körperhaltung und in die Luft gereckten Armen war es dagegen nahezu unmöglich zu kommunizieren: „Ich bin ein Looser!“. Warum? Weil diese Übung ein Paradoxon ist, an dem man das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist erkennen kann.

Die Teilnehmer ahnten es bereits: Es geht um die Themen Machtspielchen, Hackordnung und Hierarchien. Da diese Begriffe aber meist Widerstand auslösen, nennt Claudia das Beziehungsthema nach Keith Johnstone „Status“.

Die berühmte Bürgersteigsituation: Wer weicht aus?

Dabei wird in Hoch- und Tiefstatus unterschieden. Menschen wechseln ihren Status je nach Situation. Ein gutes Beispiel für ein alltägliches Machtspielchen ist die Bürgersteigsituation. Zwei sich fremde Menschen laufen aufeinander zu. Wer weicht aus? Und ist der Ausweichende deshalb ein Verlierer?

Es gibt einen inneren und einen äußeren Status. Gedanken, Gefühle und Einstellungen bestimmen dabei unseren inneren Status. Mimik, Gestik, Stimme und Körperhaltung definieren unseren äußeren Status. Dazu gibt es noch einen Wohlfühlstatus, aus dem heraus wir „automatisch“ agieren und in den wir gerade in Stresssituationen gern verfallen. Der Wohlfühlstatus ist aber nicht in jeder Situation hilfreich.

Willst du recht haben oder glücklich sein?

Äußerer Tiefstatus kann auch ein Weg sein, um Empathie zu zeigen und Nähe zu erzeugen. Berühmte Beispiele dafür sind Obama, King und Gandhi. Aus einer inneren Überzeugung heraus sind sie ihren Verhandlungspartnern mit einem Tiefstatus begegnet und haben damit die Welt bewegt.

Wer mit einem inneren Tiefstatus nach außen hin dominieren will, wirkt dagegen oft zickig und trotzig. Ein plakatives Beispiel dafür ist Trump. An dieser Stelle stellt sich die berühmte Frage: „Willst du recht haben oder glücklich sein?“

Wer lieber glücklich sein will, der sollte dazu:

  • seinen Wohlfühlstatus kennen.
  • seine Ziele klar vor Augen haben.
  • wissen, welches Statusverhältnis in Relation zum Gegenüber zum Ziel führt.

Den Status sollten erfolgreiche UnternehmerInnen also achtsam auf das Gegenüber ausrichten. Vielleicht ist es ja in so manchem Geschäftsgespräch förderlich, mal eher zuzuhören, statt es zu dominieren. Vielleicht ist aber auch Klarheit gefordert anstelle von Zurückhaltung.

2018 ein letztes Mal netzwerken

In der anschließenden Vorstellungsrunde konnten die TeilnehmerInnen dann auch gleich Hoch- und Tiefstatus üben, während sie mit ihren GesprächspartnerInnen Geschäftsmodell, Zielgruppe, Bedarfe und Kooperationsmöglichkeiten diskutierten.

Eine letzte Möglichkeit dieses Jahr zu netzwerken gibt Anfang Dezember in Mitte. Mehr Infos und Anmeldung hier: Business-Netzwerken am 5. Dezember am Potsdamer Platz mit einem Impuls von Oliver Gehrmann rund um das Thema „Mehr Erfolg mit Online-Kursen“.